INFO-Reihe Naturstein-Prüfungen
Die Festlegung von Prüfverfahren
Im Handwerk war es früher üblich, dass der Meister dem Nachwuchs seinen Erfahrungsschatz in Bezug auf Eigenschaften und Verarbeitbarkeit von Materialien mündlich weitergab. Mittlerweile ist die Vielfalt der Natursteinmaterialien so groß geworden, dass man bereits in den 1930er Jahren begonnen hat, Prüfverfahren zu beschreiben und festzulegen, um den immer höher werdenden Anforderungen an Bauwerke gerecht zu werden.
Die Bestimmung der Wasseraufnahme
Dazu gehört auch die Bestimmung der Wasseraufnahme. Diese erfolgt derzeit nach der DIN EN 13755:2008-08 und ist ein wichtiges Merkmal zur Abschätzung von weiteren physikalischen Eigenschaften.
Richtig muss es heißen: Bestimmung der Wasseraufnahme von Naturstein unter atmosphärischem Druck, denn nicht anders ist das Messprinzip dieser Bestimmung zu verstehen:
In einem Wasserbad bei (20 + 10) °C werden definierte Probekörper über einen bestimmten Zeitraum ohne Erzeugung eines Über- oder Unterdrucks getaucht und deren Gewichtzunahme ermittelt.
Die zu beachtenden Parameter
Selbstverständlich sind auch bei dieser Prüfung einige Parameter einzuhalten. So sind nur zylinder-, würfel- oder prismenförmige Probekörper mit einer Kantenlänge von (70+5) mm oder (50+5) mm zu verwenden, die weiterhin noch Anforderungen an Mindestvolumen und Verhältnis Oberfläche/Volumen erfüllen müssen.
Die Probenvorbereitung
Sehr wichtig ist die Probenvorbereitung durch Trocknen der Probekörper bis zur Massekonstanz. Da dies nur bei einer Temperatur von ca. 70°C erfolgen darf, ist ein erhöhter Zeitaufwand einzuplanen. Die Massekonstanz ist erreicht, wenn sich das Gewicht innerhalb von (24+2) h um nicht mehr als 0,1 % verändert.
Die Prüfung
Sind die Probekörper nach Erreichen der Massekonstanz in einem Exsikkator auf Raumtemperatur abgekühlt, beginnt die eigentliche Prüfung. Dazu werden die Probekörper zuerst trocken gewägt und anschließend in das Wasserbecken mit einem Abstand von mindestens 15 mm zueinander eingesetzt. Die Wassersättigung hat dann in definierten Zeitabständen schrittweise zu erfolgen. Nach ca. 48 h wird die erste Nasswägung der Natursteinproben durchgeführt. Anschließend müssen die Prüflinge wieder in das Wasserbecken getaucht und alle 24 h erneut bis zur Massekonstanz gewogen werden. Das kann bei einigen Varietäten durchaus eine längere Zeit in Anspruch nehmen.
Die Berechnung der Wasseraufnahme
Zur Berechnung der Wasseraufnahme ist dann die letzte Wägung zu verwenden. Das Ergebnis, die Wasseraufnahme Ab , wird auf 0,1 % angegeben. Falls erforderlich ist für die Erstellung von Leistungserklärungen zusätzlich noch der obere Erwartungswert EH zu berechnen.
Orientierungswerte
Orientierungswerte für Wasseraufnahmen im Bereich Pflasterdecken, Plattenbeläge und Einfassungen sind u.a. der TL Pflaster-StB 06/15 zu entnehmen:
Weiterführende Informationen
Sollten Sie weitere Fragen haben oder individuell auf Ihr Projekt bezogene Auskünfte wünschen, kontaktieren Sie uns gern jederzeit über unser Kontaktformular oder senden Sie uns eine Nachricht an mail@besco-gmbh.de. Wir melden uns umgehend bei Ihnen.
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