INFO-Reihe Naturstein-Prüfungen
Eine wichtige Eigenschaft von Naturstein, welche als Fliesen, Bodenplatten oder Stufenbeläge verwendet werden, ist der Widerstand gegen Verschleiß. Die Prüfung auf Widerstand gegen Verschleiß ist wichtig, um absehen zu können, ob das Material der ständigen Aussetzung von Personenverkehr oder anderweitiger Beanspruchung standhält und um die Langlebigkeit eines Natursteins zu bewerten. Diese Aussagen kann man mit der Prüfung gemäß DIN EN 14157:2017 treffen, in der es zwei Verfahren gibt, um diese Eigenschaften nachweisen zu können.
Hier beschrieben ist das Verfahren A, welches die Abriebprüfung mit breiter Schleifscheibe beschreibt, wobei ein Abschleifen der Oberfläche mit Verwendung von Schleifmittel erfolgt. Für diese Prüfung werden sechs trockene Probekörper verwendet, die mindestens ein Maß von 100 x 70 mm haben und die gewünschte Oberfläche besitzen. Unmittelbar vor der Prüfung wird die Oberfläche der Probekörper mit einer steifen Bürste gereinigt und mit einem Oberflächenfarbstoff (z.B. Wachsstift oder Permanentmarker) versehen, um das spätere Messen zu erleichtern.
Der Probekörper (1) ist auf dem Fahrwagen (2) der genormten Abriebmaschine so zu platzieren, dass die Schleifscheibe (3), welche einen Durchmesser von 200 ± 1 mm und eine Breite von 70 ± 1 mm besitzt, mindestens 15 mm von allen Rändern der Probe entfernt liegt und das Schleifmittel im Versuch ohne Hinderung in einen Auffangbehälter (4) abfließen kann. Der Fahrwagen wird nun mit einem Gewicht (5) von 14 ±0,01 kg ausgestattet, um einen gleichmäßigen Druck auf die Probe in Richtung der Schleifscheibe ausüben zu können. Die Schleifmittelzufuhr (6) von dem Vorratsbehälter (7) ist zum Beginn des Versuches zu öffnen und gleichzeitig der Motor zu starten, so dass die breite Schleifscheibe 75 Umdrehungen in einer Zeit von 60 ± 3 s abschließt. Während die Prüfung läuft, ist visuell zu kontrollieren, ob der Schleifmittelstrom gleichmäßig ist, damit keine Missbildung der Schleifspur (Nut) entsteht. Nach Beendigung der 75 Umdrehungen ist die Schleifmittelzufuhr zu schließen und der Motor abzustellen.
Wann immer es möglich ist, sind an jedem Prüfkörper zwei Schleifgänge durchzuführen. Anschließend ist der Probekörper zu entnehmen und zur besseren Erkennung der Schleifspurränder unter ein Vergrößerungsglas zu legen. Daraufhin wird ein Stahllineal an die längsliegenden Außengrenzen (L1 und L2) der Nut gelegt und die Umrisse mit einem Bleistift nachgezogen. Zunächst wird die Mittellinie (A/B) mittig auf der Schleifrille und senkrecht zu den beiden Außenkanten L1 und L2 gezogen. An diese Mittellinie werden die Messspitzen eines Messschiebers platziert und der Abstand von den Innenseiten Der Linien L1 und L2 auf ±0,1 mm gemessen.
Zur Bestätigung des Wertes sind zwei weitere Messungen in einem Abstand von 10 ± 1 mm von den beiden Enden der Nut (C/D) liegend durchzuführen, so dass drei Ablesungen vermerkt werden können.
Das Prüfergebnis ergibt sich aus den so ermittelten Werten und einem Kalibrierfaktor. Dieser Faktor wird im Rahmen der Kalibrierung der Prüfeinrichtung gegen „Boulogne-Marmor“ ermittelt.
Die Angabe des endgültigen Prüfergebnisses erfolgt auf 0,5 mm.
Im Gegensatz zu Betonfertigteilen erfolgt bei Natursteinen keine Klasseneinteilung auf Basis der Prüfergebnisse. Die Prüfung dient entweder der Erstprüfung, um den Kennwert in der Leistungserklärung anzugeben, oder einer Kontrollprüfung zur Verifizierung des Wertes.
Sollten Sie weitere Fragen haben oder individuell auf Ihr Projekt bezogene Auskünfte wünschen, kontaktieren Sie uns gern jederzeit über unser Kontaktformular oder senden Sie uns eine Nachricht an mail@besco-gmbh.de. Wir melden uns umgehend bei Ihnen.
Werfen Sie auch einen Blick in vergangene Teile der Natursteinprüfungen und erfahren Sie mehr zu Prüfungen der Wasseraufnahme, der Biege- und der Druckfestigkeit. Weitere spannende Inhalte erwarten Sie in kommenden Beiträgen der INFO-Reihe Naturstein-Prüfungen.
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