Schmalkalden – ein Stadtbild spricht Geschichte

Luftbilder machten schnell deutlich, dass die im Südwesten des Bundeslandes Thüringen gelegene Stadt Schmalkalden über die Jahre hinweg historisch gewachsen war. So wurden Gassen, Straßen und Gebäude in der Fachwerkstadt mit heute rund 20.000 Einwohnern je nach Bedarf geschaffen. Der im Jahr 2002 ausgeschriebene Wettbewerb zur Gestaltung des öffentlichen Raums in der Altstadt zielte auf ein ausgewogenes Entwurfskonzept ab, das die Aspekte Denkmalschutz, Verkehr, Stadtbild und soziales Umfeld ausgewogen miteinander verbindet.

Ein besonderes Projekt für terra.nova landschaftsarchitektur

Die Entwurfsplanung der Landschaftsarchitekten des Münchener Büros terra.nova landschaftsarchitektur wurde mit dem 1. Preis im Realisierungswettbewerb ausgezeichnet. Ihr Entwurf sollte den Stadtkern nicht überformen. Stattdessen sollten Farbe, Form und Verbandssprache die geschichtsträchtige Innenstadt im Erscheinungsbild differenzieren und zugleich ein harmonisches, ruhiges Gesamtkonzept schaffen.

Naturstein in all seiner Vielfalt – der perfekte Bodenbelag, der Geschichte sichtbar macht

Die Unterschiede zwischen Alt- und Neustadt sollten nicht nur in Büchern nachzulesen sein, sondern auch visuell erlebbar gemacht werden. So wurde der Bodenbelag, überall aus Natursteinpflaster bestehend, gemäß dem Konzept der Planer zum Botschafter der Geschichte. Im wilden Verband verlegt, zeichnen Granit und Granodiorit die Altstadt aus. In der Neustadt hingegen findet man heute Granit und Granodiorit im geordneten Reihenverband vor. Auch der farbliche Unterschied zwischen zum einen braun-rotbraunen Naturwerksteinen und zum anderen anthrazitfarbenem Stein schafft eine abgrenzende Klarheit.