Im Rahmen der Landesgartenschau 2024, die von Ende April bis Anfang Oktober stattfindet, erlebt die Stadt Wangen im Allgäu eine Transformation. Unter anderem erlebt das Gelände der ehemaligen Baumwollspinnerei und -weberei ERBA eine eindrucksvolle Revitalisierung. Ziel dieser Maßnahme ist es, die Gewerbebrache der Region wieder zurück ins Leben zu bringen. Im Zuge der Sanierung wurde der künftig neue Stadtteil mit der Wangener Altstadt verknüpft, um so den dazwischenliegenden Naturraum für die Bevölkerung besser nutzbar zu machen. Außerdem sollte der Fluss, die Obere Argen, die durch die Stadt Wangen fließt, wieder in das Leben der Menschen mit einbezogen werden – alte Fotoaufnahmen zeigen, dass das früher der Fall war. Für die Verknüpfung des ehemaligen Industriegeländes und der Altstadt wurden unter anderem fünf Brücken über die Obere Argen gebaut, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad genutzt werden können.
Eine der fünf neu erbauten Brücken ist die Fuß- und Radwegbrücke am Klösterle. Mit einem hohen Anspruch an eine nachhaltige Bauweise entwickelte das beauftragte Planungsbüro IB-Miebach die Brücke mit einer Holzunterkonstruktion. Ein transparentes Geländer mit einer dreidimensional geformten Geländerfüllung ergänzt den skulpturalen Holzträger. Bei der Wahl des Brückenbelags entschied sich IB-Miebach für europäischen belgrano® Granit des Berliner Steincontors BESCO. Die hochwertigen Natursteinplatten schützen das Holztragwerk dauerhaft vor Verwitterung und sorgen für eine Frost- und Tausalzbeständigkeit der Brückenoberfläche. Zudem komplettieren sie den natürlichen Look der Brücke.
Für den Bau der 42 Meter langen und vier Meter breiten Brücke lieferte BESCO ca. 100 Stück großformatige Gehwegplatten, die in Gesamtheit einem Gewicht von 56 Tonnen entsprechen. Jede der ein Meter breiten, zwei Meter langen und 12 Zentimeter starken Granitplatten wurde eigens für dieses Projekt angefertigt und besitzt eine ganz bestimmte Positionierung. Für die tragende Holzkonstruktion wurden 100 Kubikmeter Holz verwendet.
Weil die Brücke zukünftig nur von Fußgängern und Radfahrern benutzt und nicht von Pkws befahren wird, lastet auf den Natursteinplatten eine geringere Verkehrslast. Umso höher ist dafür der Anspruch an die Genauigkeit bei der Plattenherstellung, da diese nicht nur von oben, sondern nahezu von allen Seiten sichtbar sind. Zum anderen gab es erhöht Anforderungen an die Präzision, um eine optimale Passform beim Einlassen in die Holzkonstruktion zu ermöglichen.
Die bewusste Auswahl und das Zusammenspiel der Naturmaterialien machen die Brücke nicht nur optisch zu einem Meisterwerk – sie punktet auch noch beim Thema Nachhaltigkeit. Denn neben Holz gilt Naturstein als einer der nachhaltigsten Baustoffe. Aufgrund seines natürlichen Vorkommens muss er nicht energieintensiv hergestellt werden. Der Naturstein als Oberflächenbelag fügt sich ideal in die natürliche Holzkonstruktion und das Gesamtkonzept der Brücke ein und wird ein Hingucker auf der im Frühjahr eröffneten Landesgartenschau 2024 sein.
Erfahren Sie mehr über den Einsatz und die Verwendungsmöglichkeiten von Naturstein.
Landschaftsarchitektur